Umgeben von unzähligen Partikeln.

Teils harmlos, teils krankheitserregend!

In der Luft befinden sich unzählige feste und flüssige Partikel wie z. B. Ruß oder Pollen. Dieses heterogene Gemisch aus luftgetragenen Partikeln und Luft bezeichnet man als Aerosol, die Partikel selbst als Aerosolpartikel*. Täglich atmen wir ca. einhundert Milliarden Aerosolpartikel, kurz Partikel, ein – ohne dass i. d. R. etwas  Schlimmes passiert.

Aerosolpartikel können allerdings auch Krankheitserreger – in der Medizin als Keime bezeichnet – sein wie z. B. Bakterien, Pilze (Pilzsporen) oder Viren. So kann z. B. eine Lungenentzündung sowohl durch Bakterien als auch durch Viren verursacht werden, die wir durch Einatmung entsprechend kontaminierter Aerosolpartikel aufnehmen.

*Positionspapier der Gesellschaft für Aerosolforschung vom Dez. 2020

Luftpartikel,
ein Größenvergleich

Um sich die Größen der verschiedenen Partikel in der Luft besser vorstellen zu können, haben wir eine Abbildung erstellt. Der Durchmesser eines menschlichen Haares dient hierbei als Bezugsgröße.

Menschliches Haar

~ 20 Mikrometer

Pollen

~ 10 Mikrometer

Aerosol Partikel

< 1 Mikrometer

SARS CoV-2-Viren

~ 0,06 bis 0,14 Mikrometer

Partikel

von 0,001 bis zu >100 Mikrometer

Pilzsporen

Die Konzentration von Pilzsporen – der Vermehrungsform von Pilzen – ist viel höher als angenommen. Als Auslöser von Allergien spielen sie eine große Rolle. Auch Atemwegserkrankungen können durch sie hervorgerufen werden. Der Mensch atmet zwischen 20.000 und 30.000 mal am Tag;   jeder Atemzug enthält bis zu zehn Pilzsporen. Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt Wachstum und Verbreitung der Pilze.

Bakterien

Bakterien sind 0,1 bis 700 Mikrometer groß und zeigen unter dem Mikroskop unterschiedlichste Formen. Bakterien sind einzellige Lebewesen, die sich selbst versorgen. Sie kommen überall vor, auch in der Luft. Bakterien vermehren sich unter unterschiedlichsten Bedingungen und können Wochen und Monate überleben.

Viren

Viren sind im Gegensatz zu Bakterien keine Lebewesen. Sie benötigen eine sogenannte Wirtszelle, um zu leben und sich zu vermehren. Viren existieren nicht als einzelne Partikel im Aerosol, sondern haften an größeren festen oder flüssigen Partikeln an. Enthält z. B. ausgeatmete Luft mit Viren beladene Partikel oder Bakterien werden sie schnell im Raum verteilt, mit der Raumluft vermischt und somit verdünnt. Bleibt die Person über einen längeren Zeitraum im Raum und wird die Luft nicht regelmäßig ausgetauscht  oder gefiltert, wird die Raumluft mit diesen Keimen angereichert.

Pollen

Die meisten Pollenkörner sind zwischen 10 und 100 Mikrometer groß. Für Menschen mit Allergien ist der vom Wind verbreitete eigentlich harmlose Pollen oder Blütenstaub problematisch denn er löst allergische Reaktionen aus wie zum Beispiel Niesen, Schnupfen oder tränende Augen.

Hausstaub

Ein Gemisch aus unterschiedlichsten Bestandteilen wie Textilfasern, Nahrungsresten oder Kot von Hausstaub- oder Vorratsmilben. Insbesondere in der kalten Jahreszeit werden die Kotbestandteile durch die Heizungsluft aufgewirbelt und im Raum verteilt. Dies führt zu einer spürbaren Verschlechterung der Qualität der Raumluft.

Flüchtige organische Verbindungen (VOC)

Wir sind permanent von flüchtigen organischen Verbindungen (kurz VOCs für Volatile Organic Compounds) umgeben. Kohlenstoff, Aldehyde, Weichmacher aber auch Duftstoffe zählen zur Gruppe der VOC. In Innenräumen gibt es unterschiedlichste Quellen für VOC. Am wichtigsten sind neben dem Tabakrauch Einrichtungsgegenstände,  Haushalts-, Hobby- und Bauprodukte.

Die Bandbreite möglicher Auswirkungen auf die Gesundheit ist enorm. Das Spektrum reicht von sensorischen Wahrnehmungen schon bei geringen Konzentrationen bis hin zu toxischen Langzeiteffekten bei höheren Konzentrationen. Häufig werden Symptome wie Reizungen der Schleimhäute, Müdigkeit oder Kopfschmerzen genannt.

Kohlendioxid (CO2)

Kohlendioxid, kurz CO2 ist eine chemische Verbindung aus Sauerstoff und Kohlenstoff. Das farb- und geruchlose Gas ist, in geringer Konzentration (0,04% oder 400 ppm), ein natürlicher Bestandteil der Luft. Jeder Mensch stößt über die Atmung CO2 aus. Eine zu hohe Konzentration von CO2 in der Raumluft ist gesundheitsschädlich. Beschwerden wie Unwohlsein, Konzentrationsschwäche oder Produktivitätsverlust treten auf, bevor man die zu hohe CO2-Konzentration überhaupt wahrnimmt.

Die Europäische Norm EN 13779 definiert 4 Qualitätsstufen:

Raumluftqualität in Abhängigkeit vom CO2 Gehalt

CO2 Gehalt in ppm

CO2 in %

Unter 800

<0,08 %

800 - 1.000

0,08 - 0,1 %

1.000 - 1.400

0,1 - 0,14 %

Über 1.400

>0,14 %

Qualitätsstufe

Hohe Raumluftqualität

Mittlere Raumluftqualität

Mäßige Raumluftqualität

Niedrige Raumluftqualität